Bilder der Unterdrückung
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Zielgruppe
Anzahl der Personen
Umwelt
Benötigte Zeit
Materialien
Möglicherweise ein Flipchart und Stift, um die Ergebnisse oder Schlüsselwörter zusammenzufassen.
Ziel/Zweck
Ziel der Übung ist es, Themen der Unterdrückung zu erforschen und mithilfe des Wissens und der Kreativität der Teilnehmenden Bilder und einfache Szenen zu schaffen, die verschiedene Formen der Unterdrückung darstellen, untersuchen und diskutieren – unter Berücksichtigung ihrer Ursachen und möglichen Lösungen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1
Die Teilnehmenden bewegen sich frei im Raum. Die Spielleitung nennt verschiedene Charaktere, die mit unterschiedlichen Formen der Unterdrückung in Verbindung stehen (z. B. Mutter, Vater, Kind, Polizist, Aktivist, Flüchtling usw.). Jedes Mal, wenn ein Charakter genannt wird, klatscht die Spielleitung – und alle Teilnehmenden stellen sofort eine Körperhaltung ein, die diesen Charakter repräsentiert. Sie sollten nicht zu viel darüber nachdenken: Die Haltung sollte ihre erste visuelle Assoziation sein. Sobald sie sich in ihrer Haltung festgehalten haben, schauen sich die Teilnehmenden um, um zu sehen, welche Bilder die anderen geschaffen haben. (10 Min.)
Schritt 2
Die Spielleitung leitet eine kurze Diskussion über die Bilder, z. B.: Habt ihr Ähnlichkeiten oder Unterschiede zwischen den Bildern festgestellt? Woran könnte das liegen? Die Teilnehmenden können kurze Gedanken und Assoziationen austauschen. (10 Min.)
Schritt 3
Die Teilnehmer:innen bilden einen Kreis, wobei sie nach außen schauen (so dass sie sich nicht gegenseitig sehen können). Die Spielleitung nennt einen Begriff, der mit dem Thema in Verbindung steht (der Begriff kann allgemeiner sein; in unserem Fall war das Thema Klimamigration, und dies war auch der Begriff, der in diesem Schritt genannt wurde). Jede:r Teilnehmer:in hat 30–60 Sekunden Zeit, um ein Körperbild zu erstellen, das darstellt, was dieser Begriff für ihn bedeutet. (5 Min.)
Schritt 4
Sobald alle ihr Bild geformt haben, klatscht die Spielleitung in die Hände, und alle Teilnehmer:innen drehen sich um, um die Bilder der anderen zu sehen, während sie ihr eigenes Bild weiterhin halten. (2 Min.)
Schritt 5
Die Teilnehmer:innen halten weiterhin ihre Bilder und bewegen sich zu anderen, deren Bilder ihnen ähnlich oder verbunden erscheinen, und bilden Gruppen von 4 bis 6 Personen. Wenn die Gruppen zu ungleichmäßig sind, kann die Moderation kleinere Anpassungen vornehmen, um sie auszugleichen. (3 Min.)
Schritt 6
Jede Gruppe ordnet sich im Raum an und positioniert die einzelnen Bilder so, dass die Beziehungen zwischen ihnen am besten zum Ausdruck kommen, ohne die ursprünglichen Posen zu verändern. (5 Min.)
Schritt 7
Jede Gruppe präsentiert ihr fertiges Gruppenbild den anderen Teilnehmer:innen. Das Publikum gibt kurzes, einwortiges Feedback: ihre ersten Assoziationen beim Betrachten des Bildes. (10 Min.)
Schritt 8
Die Gruppen haben kurz Zeit, ihr Bild auf der Grundlage des erhaltenen Feedbacks zu verfeinern und die Art der Unterdrückung, die ihr Bild darstellt, zu verdeutlichen. (10 Min.)
Schritt 9
Jede Gruppe erstellt ein zweites Bild, das ihrer Meinung nach zu der Situation geführt hat, die in ihrem ursprünglichen (aktuellen) Bild dargestellt ist, und das einen vergangenen Zustand repräsentiert. Auf diese Weise erhalten sie Bilder, die einen vergangenen und einen aktuellen Zustand darstellen. (5 Min.)
Schritt 10
Jede Gruppe erstellt ein drittes Bild, das zeigt, wie sie sich eine positive Lösung der Situation im Ausgangsbild wünscht, also einen zukünftigen Zustand darstellt. Sobald alle drei Bilder fertig sind, müssen die Gruppen überlegen, wie sie den Übergang von einem Bild zum nächsten gestalten können (wie jede einzelne Person von einer Position zur nächsten gelangen kann). (5 Min.)
Schritt 11
Jede Gruppe präsentiert die gesamte Sequenz. Die Spielleitung weist das Publikum an, die Augen zu schließen, während die Gruppe das Bild der Vergangenheit aufbaut. Dann öffnet das Publikum die Augen. Nach 20–30 Sekunden klatscht die Spielleitung und zählt 5–10 Sekunden herunter, um zum Bild der Gegenwart überzugehen. Der Vorgang wiederholt sich für den Übergang zum Bild der Zukunft. (15 Min.)
Schritt 12
Führen Sie eine Gruppendiskussion darüber, was die Teilnehmer:innen in den Bildern gesehen und empfunden haben. Vorgeschlagene Fragen:
Welche Ursachen haben Sie erkannt?
• Halten Sie diese Ursachen für realistisch?
• Sind die vorgeschlagenen Lösungen zufriedenstellend und realistisch?
• Fallen Ihnen alternative Lösungen ein?
• Wie haben Sie sich bei dieser Übung gefühlt?
Geben Sie den Teilnehmer:innen Raum für persönliche Reflexionen. (10 Min.)
Tipps für den Trainer
Dies ist keine schwierige Übung, aber die Teilnehmer:innen sollten zuvor die grundlegenden Begriffe verstehen (z. B. Bild, Unterdrückung).
Alternative
Wenn sich die Teilnehmer:innen mit der Übung wohlfühlen, können sie Geräusche, verbale und bewegungsbezogene Komponenten in die Bilder einbeziehen (z. B. einen Ausdruck und eine sich wiederholende Bewegung, die die von ihnen dargestellte Figur in dem präsentierten Bild verwenden könnte). Die Anweisungen hierfür sind in den Schritten 8, 9 und 10 enthalten.
Kommentar
Quelle
Diese Übung ist eine Adaption der Bildtheatermethode, die von Augusto Boal als Teil des Theaters der Unterdrückten entwickelt wurde:
https://sites.google.com/education.nsw.gov.au/boaldoe/boal/image-theatre
