Advocacy-Rollenspiel

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Advocacy | Aktivistische

Diese Aktivität hilft den Teilnehmer:innen, in die Rolle von Jugendvertreter:innen zu schlüpfen und bereitet sie auf Debatten mit Politiker:innen vor. Durch Recherche, Diskussion und ein strukturiertes Rollenspiel bereiten sie wichtige Botschaften und Fragen vor, die sie realen Entscheidungsträger:innen, wie beispielsweise Mitgliedern des Europäischen Parlaments (MdEP), vorlegen können. Das Ziel ist es, ein Treffen oder eine öffentliche Fragerunde mit Politiker:innen zu simulieren, wobei der Schwerpunkt auf den Forderungen der Jugend liegt.

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Zielgruppe

Junge Menschen, im Alter von 15–30 Jahren

Anzahl der Personen

Min. 4 – Max. 30 (aufgeteilt in Paare oder Kleingruppen)

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Umwelt

Ein Raum mit Tischen für die Arbeit in Kleingruppen und eine "Bühne" für das Rollenspiel.

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Benötigte Zeit

ca. 2 Stunden, je nach Gruppengröße

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Materialien

• Internet Zugang oder ausgedruckte Biografien von (echten) MEPs
• Stifte, Laptop und Papier
• Vorlage für Fragen und Forderungen
• Optional: Namensschilder, Requisten oder Kostüme für das Rollenspiel

Ziel/Zweck

Die Teilnehmer:innen sollen ein Verständnis dafür entwickeln, wie politische Interessenvertretung auf EU-Ebene funktioniert, Vertrauen im Umgang mit Entscheidungsträger:innen aufbauen und ihre Argumentations-, Kooperations- und Redefähigkeiten stärken.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1
Einführung
5 Min.
Stellen Sie kurz die Rolle der Europaabgeordneten vor und erklären Sie, wie junge Menschen mit ihnen in Kontakt treten können.
Erläutern Sie das Diskussionsformat und den Zeitrahmen für das eigentliche Advocacy-Treffen, falls geplant. Gehen Sie von den Forderungen der Jugendlichen aus oder bringen Sie aktuelle Nachrichten zu einem ausgewählten Thema ein.

Schritt 2
Bildung von Recherchepaaren/Kleingruppen
15 Min.
Die Teilnehmenden arbeiten zu zweit oder in Gruppen von bis zu vier Personen.
Jede Gruppe wählt oder erhält einen realen MEP (idealerweise aus verschiedenen Fraktionen oder Ländern).

Sie recherchieren:
• Die Parteizugehörigkeit, das Land und die Ausschüsse des MEP
• bisherige Abstimmungen oder Äußerungen der Person zu einem ausgewählten Thema

Schritt 3
Entwickeln Sie Ihre Forderungen und Fragen
20 Min.
Jede Gruppe bereitet Folgendes vor:
• Eine klare Advocacy-Forderung und Frage an den MEP
• 2–3 unterstützende Argumente
• Optional: Eine kurze Einführung (Wer seid ihr? Warum ist das für junge Menschen wichtig?)
• Optional: Bereitet eine symbolische Aktion, Requisiten oder visuelle Hilfsmittel vor, um euren Standpunkt zu untermauern.

Schritt 4
Rollenspiel: Jugendliche treffen MEP
40 Min.
Stellen Sie das Szenario vor. Vor der Gruppe (oder in Zweiergruppen) präsentiert jede Gruppe ihre Forderung in einem simulierten Treffen. Eine Person aus einer Gruppe übernimmt freiwillig die Rolle des MEP (basierend auf seiner tatsächlichen politischen Position), und eine Person aus einer anderen Gruppe spielt den Jugendvertreter.
• Fügen Sie ein Ritual für die Jugendlichen ein, bei dem sie aktiv in ihre Rolle schlüpfen und wieder aus ihr heraustreten („schütteln Sie Ihre Rolle ab“).
• Wenn genügend Zeit vorhanden ist, sorgen Sie dafür, dass die Teilnehmer:innen die Rollen tauschen, damit jede:r die Möglichkeit hat, beide Seiten auszuprobieren.
• Ermutigen Sie zu realistischen, aber konstruktiven Antworten: Die MEPs können widersprechen oder zögern, und die Jugendlichen sollten versuchen, darauf zu reagieren oder zu verhandeln.

Schritt 5
Reflexion und Nachbesprechung
20 Min.
Gruppendiskussion in kleinen Gruppen oder mit der gesamten Gruppe, je nach Gruppengröße.

Reflektieren Sie über mögliche Fragen: • Was war herausfordernd oder bestärkend? • Was hat dabei geholfen, Ihre Botschaft zu vermitteln? • Wie hat es sich angefühlt, eine:n Politiker:in zu spielen (insbesondere wenn Sie die Rolle einer:s Politiker:in gespielt haben, mit der/dem Sie nicht übereinstimmen)?
• Wie hat es sich angefühlt, die Rolle der Jugendvertreter:in zu spielen?
• Wie ist es, mit jemandem zu debattieren, der völlig gegensätzliche Überzeugungen und Standpunkte vertritt?
• Würden Sie in einem realen Treffen etwas anders machen?

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Tipps für den Trainer

• Fördern Sie Kreativität: Requisiten, Plakate und Slogans können dazu beitragen, das Engagement zu steigern.
• Zeigen Sie respektvollen Meinungsaustausch und politische Nuancen, wenn Sie bei der Vorbereitung des Rollenspiels helfen.

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Alternative

Anstelle von echten Europaabgeordneten können Sie auch fiktive Figuren mit klaren ideologischen Profilen erstellen, um es einfacher zu halten. Dies funktioniert auch gut, wenn der Zugang zum Internet eingeschränkt ist.

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Kommentar

Die Teilnehmenden fühlen sich nach dem Ausprobieren dieses Rollenspiels oft selbstbewusster, insbesondere wenn die Umgebung ein sicheres Ausprobieren ermöglicht. Außerdem wird die oft weit entfernte Welt der EU-Politik dadurch greifbarer und realer.

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Quelle

Entwickelt von Maria Hammer im Rahmen des Projekts „My Elections – My EU!“, basierend auf partizipativen Interessens-Workshops und Simulationen aus verschiedenen europäischen Jugendtrainings, die von Kolleg:innen bei Südwind durchgeführt wurden.